Dann gibt es noch den Begriff „Klimagas“. Das bedeutet, dass reines Erdgas kompensiert wird, sodass es klimaneutral wird. Wie funktioniert das? CO2, das bei der Förderung, dem Transport und dem Verbrauch des Erdgases entsteht, wird kompensiert. Dazu investiert der Anbieter in Klimaschutz- und Aufforstungsprojekte oder er erwirbt Emissionszertifikate.
Ein echter Biogas-Tarif unterscheidet sich durch mehrere Kriterien. So muss ein Anbieter von Ökogas beispielsweise bei Utopia zur Aufnahme in die Liste „Ökogas-Anbieter“ mindestens eines von drei Kriterien erfüllen.
- Der Ökogas-Anbieter hat mindestens einen Tarif mit 100%igem Biogas im Angebot. Das ist zugleich der Tarif, den Utopia empfiehlt.
- Der Ökogas-Anbieter wurde mit dem „Grünes Gas Siegel“ ausgezeichnet. Bestenfalls trägt er auch das TÜV-Siegel.
- Der Ökogas-Anbieter setzt sich nachhaltig für die Energiewende ein.
Kritisch gesehen werden Unternehmen, die mit Atom- oder Kohle-Energie in Verbindung stehen. Denn wer sich für die großen Konzerne und deren Tochterunternehmen entscheidet, fördert nicht die erneuerbaren Energien, sondern den Ausbau von fossiler Energie. Wer sich hingegen für einen unabhängigen Biogas-Anbieter entscheidet, fördert wirklich die Energiewende.
Zum Beispiel naturstrom. Der unabhängige Ökostrom- und Biogas-Anbieter wurde 1998 durch Mitglieder aus Umwelt- und Erneuerbare-Energien-Verbänden gegründet und setzt sich seitdem für den Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland ein. Seit 2009 bietet naturstrom als erster deutscher Anbieter bundesweit Biogas mit bis zu 100 % Bioanteil an. Es besteht auch die Option, einen Biogas-Tarif mit 10 Prozent oder 20 Prozent Biogas-Anteil zu wählen. Wer sich für das Biogasprodukt naturstrom biogas entscheidet, bekommt nachhaltiges Biogas ausschließlich aus Rest- und Abfallstoffen. Zudem fördern Kundinnen und Kunden mit jeder Kilowattstunde Biogas, die sie verbrauchen, den Bau neuer Öko-Energieanlagen.
Biogas-Tarif – worauf achten?
Als Alternative zu Erdgas ist Biogas vor allem dann sinnvoll, wenn es nicht in Flächenkonkurrenz zur Landwirtschaft steht. Das heißt: Ökologisch ist Biogas nur dann, wenn es aus Rest- und Abfallstoffen hergestellt wird, beispielsweise aus Gülle, Biomüll oder landwirtschaftlichen bzw. industriellen Abfällen.
Zweifelhaft hingegen ist die Produktion von Biogas aus Monokulturen. Werden wertvolle Nutzpflanzen wie Getreide oder Mais zur Biogas-Erzeugung verwendet, ist der ökologische Nutzen in Frage zu stellen. Monokulturen schaden der Umwelt, sie verbrauchen kostbare Flächen und für den Anbau werden oft Pestizide verwendet.
Worauf Verbraucherinnen und Verbraucher beim Wechsel des Biogas-Anbieters noch achten sollten, ist die Höhe der Investitionen, die der jeweilige Ökogasanbieter in den Ausbau von erneuerbaren Energien steckt. Der unabhängige Biogas-Anbieter naturstrom investiert beispielsweise 0,1 Cent pro kWh für den Bau neuer Öko-Energieanlagen.
Unerschied zwischen Biogas und Ökogas
Biogas und Ökogas sind beide Gase, die aus biogenen Rohstoffen produziert werden. Der Hauptunterschied zwischen den beiden Gasen besteht darin, wie sie produziert werden und welche Standards sie erfüllen.
Biogas wird durch die Vergärung biogener Stoffe wie Gülle, Silage, Klärschlamm und Mais produziert. Es kann zur Stromerzeugung, zur Heizung und zum Betrieb von Fahrzeugen verwendet werden.
Ökogas hingegen wird aus biogenen Reststoffen wie Gülle, Klärschlamm, Grünabfällen und Lebensmittelabfällen produziert. Es muss bestimmten Qualitätsstandards entsprechen, um als Ökogas zu gelten. Dazu gehören unter anderem der Einsatz von erneuerbaren Rohstoffen und der Schutz der Umwelt während der Produktion. Ökogas kann zur Stromerzeugung und zur Heizung verwendet werden.
Im Allgemeinen ist Ökogas umweltfreundlicher als Biogas, da es strengere Anforderungen an die Rohstoffe und die Produktion erfüllen muss. Allerdings ist es auch in der Regel teurer als Biogas. Es ist wichtig, die Vor- und Nachteile beider Gase zu berücksichtigen, um die beste Wahl für Ihre Bedürfnisse zu treffen.